„Warm“, „Trocken“, „Feucht“ und „Kalt“: Die Traditionelle Persische Medizin (TPM) unterscheidet den Menschen zunächst einmal in diese vier „Temperamente“. So banal diese Kategorisierung auf den ersten Blick auch anmuten mag, sie ist bei genauerer Betrachtung sehr differenziert und ein hochseriöser Ansatz zur Diagnose und anschließenden Therapieempfehlung im Krankheitsfall. Denn allein zur Feststellung des Temperaments eines Patienten werden zahlreiche Kriterien herangezogen: zum Beispiel das Gewicht, der Körperbau, der Haar- und Hauttyp, das Schlafverhalten, die Agilität (also ob es sich eher um einen aktiven oder einen trägen Menschen handelt) sowie der Verhaltenstypus (ob es sich eher um einen impulsiven oder einen ruhigen Menschen handelt). Dazu werden noch weitere, äußere Faktoren zur Diagnose und Therapieempfehlung berücksichtigt – etwa der berufliche Hintergrund (ob eher eine sitzende oder eine körperlich aktive Tätigkeit ausgeübt wird) oder der Wohnort, der sich in einer kalten, gemäßigten oder warmen Region befinden kann. Auf Basis aller dieser Informationen wird dann schließlich ein – die schulmedizinischen Therapien ergänzender – Behandlungsplan entwickelt, um dem Patienten weitere Chancen zu seiner Gesunderhaltung zu eröffnen.